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    Verein Furka Bergstrecke - Sektion Stuttgart e. V.

 

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Bericht vom Sektionsausflug vom 4. bis 7. September in die Lausitz zur Waldeisenbahn Bad Muskau

Erster Tag
Der Reisebus startete um 7 Uhr 30. Steuermann war unser Sektionsmitglied Ulf Weidle, an Bord 32 Teilnehmer. Einen ersten Stopp machten wir an der Raststätte "Riedener Wald". 30 Minuten und die Brezeln, Würste, der Sekt und Orangensaft waren konsumiert. Weiter dann über Schweinfurt, Bamberg, Zwickau nach Lichtenstein. Lichtenstein liegt in Sachsen, Gelegenheit, um den Landschaftspark "Miniwelten" zu besuchen und zu bestaunen: Eine Miniwelt aus über 100 Baudenkmälern, Kulturstätten und Wahrzeichen aus aller Welt.

Die Reise führte uns dann über Chemnitz, Dresden, vorbei an Bautzen, ehe wir am späten Nachmittag unser Ziel erreichten. In Krauschwitz bezogen wir das hervorragende Vier-Sterne-Hotel Fürst Pückler. Es sollte unser Quartier für die nächsten Tage sein.

Zweiter Tag
In Bad Muskau begann der Tag mit einer eineinhalbstündigen Führung durch den Park des Fürsten Pückler. Es regnete in Strömen, aber immerhin stand ein Blick in die Geschichte auf dem Programm. Der Park stammt aus dem Jahre 1815, erschaffen auf Initiative von Herman Ludwig Heinrich Fürst von Pückler-Muskau (1885-1871). Durch den Park fließt die Neiße, die hier seit 1945 die Grenze zwischen Polen und Deutschland bildet. Der Park ist 830 Hektar groß, beinhaltet historische Gebäude wie das Alte Schloß und die Orangerie. 1992 bis zum September 2008 wurde das 1945 ausgebrannte Neue Schloß wieder aufgebaut. Seit dem 2. Juli 2004 gehört es zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Foto neues Schloss des Fürsten Pückler
das neue Schloß

Dann das Wichtigste: Die Fahrt mit der Waldeisenbahn Muskau, eine Dampfzug-Sonderfahrt durch die Wälder um Weißwasser und Bad Muskau. Nach der Führung durch Pücklers Park brachte uns der Bus zum Bahnhof Weißwasser Teichstraße. Uns empfingen der Vorstand und die Initiatoren der Reise, Anja und Ronny Quaß. Da hatte auch Petrus ein Einsehen und stellte den Wasserhahn ab. Sonnenstrahlen erwärmten uns nun, was sich auf die gute Stimmung der Gruppe auswirkte.

Über die Waldbahn
Die Gründung der Bahn reicht zurück ins Jahr 1895. Zu Anfang war es nur eine Pferdebahn mit Spurweite 600 mm. Aber bereits ein Jahr später konnte der Dampfzugbetrieb durch die "Gräflich von Arminsche Kleinbahn" aufgenommen werden. Das Streckennetz betrug Ende des Jahrhunderts 50 km. Der Betrieb wurde 1978 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Bis dahin war die Bahn eine Industriebahn mit reinem Güterverkehr. Sie wurde überwiegend zum Braunkohletransport aus dem Tagebau eingesetzt. Mitte der 80er Jahre begannen Mitglieder des Vereins mit der Bergung und Erhaltung des Restmaterials der WEM. Am 30.5.1992 konnte der Betrieb der Museumsbahn aufgenommen werden. Heute beträgt die Länge des Schienennetzes 21,3 km.

Foto Waldeisenbahn
die Waldeisenbahn

Dann war es soweit. Wir bestiegen den Sonderzug um 11 Uhr 45. Er bestand aus der Vierkuppler-Dampflok Nr. 99312 mit dem Namen "Diana". Sie wurde 1912 von Borsig erbaut und besitzt eine Leistung von 60 PS. Die Lok zog einen geschlossenen, zwei halbgeschlossene Personenwagen und einen geschlossenen Güterwagen.

Pfeifend und schnaubend setzte sich das Dampfroß in Bewegung. Die Fahrt führte uns durch den Weißwasser Wald und streckenweise parallel zur B 156 über Krauschwitz in die Parklandschaft von Bad Muskau. Dann ein kurzer Aufenthalt in der Parkstation Muskau. Nach Umsetzen der Lok führte die Rückfahrt nach Weißwasser Mitte zum Feldbahnmuseum.

Foto Waldeisenbahn überquert die Strasse
hier geht es über die Straße

Nach einem dem interessanten Besuch des Feldbahnmusums ging es mit der Bahn weiter nach Kromlau. Wir fuhren durch die herbstlichen Wälder und Flure um Weißwasser und Bad Muskau., vorbei an Seen aufgelassener Kohlengruben.

Nach kurzem Aufenthalt führen wir mit Sondergenehmigung weiter über die denkmalgeschützte Tonbahn zur Tongrube Mühlrose. Die Frauen der Waldbahn verwöhnten uns mit heißem Kaffee und wunderbarem, selbstgebackenem Kuchen. Nach dem Picknick fuhr die Bahn zurück zum Bahnhof Weißwasser Teichstraße. Wir erreichten ihn um 17 Uhr 30.

Während der mehrstündigen, fantastischen Fahrt, unterbrochen von vielen Fotohalten und Scheinanfahrten, betreuten uns Anja und Ronny Quaß sowie das Zugpersonal.

Um 19 Uhr 30 bestiegen wir wieder den Sonderzug mit 150 Gästen zur Mondscheinfahrt. An der Stationen sorgten fleißige Helfer der WEM dafür, dass alle Teilnehmer einen Imbiss gereicht bekamen. Gesangsvereine aus Weißwasser und Bad Muskau unterhielten uns musikalisch. Die Mondscheinfahrt ohne Mond endete gegen 23 Uhr im Bahnhof Weißwasser Teichstrasse.

Dritter Tag
Am Samstagvormittag fuhren wir mit dem Bus durch die Niederlausitz. Reiseleiter war Herr Vorweg, der Chef des Hotels "Fürst Pückler". Er informierte uns bestens aus erster Hand.

Erstes Ziel ein in der Nähe von Boxberg stehendes Infogebäude mit dem Aussichtsturm eines Braunkohlekraftwerks, das dem schwedischen Konzern Vattenfall gehört. Von hier aus konnte man das riesige Gelände des Braunkohletagebaus gut überblicken. Und dann gab es da noch den gigantischen Abraumbagger sowie die Abraumbrücke F60 zu bestaunen.

Anschließend fuhren wir zum Lausitzer Findlingspark Nochtern. Dies ist ein kunstvoll gestalteter, großflächiger, blühender Landschaftsgarten. Er ist mit seinen 6000 Findlingen - Gesteinsformationen aus der Eiszeit - einzigartig in Europa.

Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Von einigen wurde er zum Besuch des Polenmarktes an der Grenze zu Bad Muskau genutzt.

Vierter Tag
Die Rückreise am Sonntagvormittag führte uns nach Lichtenfeld zum Tagebau-Besucherbergwerk. Wir besichtigten die weltgrößte F60-Abraumförderbrücke. Beeindruckend: 502 m Brückenlänge, 80 m Höhe. Die F60 wurde von 1989 -1991 erbaut. Darüber können maximal 29000 m³ Abraum in einer Stunde bei einer Leistung von 27000 kW bewegt werden. Entwicklung, Planung und Ausführung wurden von TAKRAF in Lauchhammer (ehemalige DDR) ausgeführt. Die Abraumbrücke wurde nach der Wende in Betrieb genommen und bereits nach 10 Monaten stillgelegt.

Foto Fahrwerk der Abraumförderbrücke
das Fahrwerk der Abraumförderbrücke

Am Nachmittag besichtigten wir noch das Sächsische Eisenbahnmuseum in Chemnitz. Dann ging die Heimreise weiter und wir erreichten am späten Abend wohlbehalten Stuttgart.

Ein gelungener Sektionsausflug, natürlich auch wegen unserer bewährten Reiseleitung.

weitere Bilder vom Sektionsausflug

 

30. November 2008

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