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    Verein Furka Bergstrecke - Sektion Stuttgart e. V.

 

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  Bauwoche 2020

Die Anreise der Baugruppe der Sektion Stuttgart erfolgt am Samstag und Sonntag. Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen in der Kantine Realp erfolgte die Einweisung in die Arbeiten der kommenden Woche. Noch wichtiger war das "Abtasten" der Kollegen der Bauwoche aus der Sektion Aargau. Schnell wurde klar, dass es passt und alle vom gleichen Virus gepackt waren. Auf Grund der anstehenden Arbeiten wurden die Arbeitsgruppen zusammengestellt, bunt gewürfelt und ohne Sprachprobleme.

Die alte Dame Furka hieß uns herzlich willkommen und vergoss aus lauter Freude ausgiebig Tränen, offensichtlich hatte sie uns wiedererkannt.

Unsere erste Aufgabe hörte sich ganz machbar an, stellt uns vor Ort aber doch vor einige Probleme. Der Messzug hatte eine falsche Höhenlage der Zahnstange ermittelt. Oberhalb der Wilerbrücke lief das Zahnrad am Zahnstangengrund auf. Die Ursache lag an untergelegten Stahlblechen.

Also leicht zu lösen: 2 Schrauben auf, Blech raus Schrauben zu - so die Theorie.

Arbeit an der Zahnstange
 
Arbeit an der Zahnstange

Die beiden Schrauben am Zahnstangensattel hatten natürlich nicht die gleiche Größe, warum auch. Die mitgenommenen Schraubenschlüssel hatten eine variable Größe und die Bleche wollten den lieb gewonnen Platz nicht so ohne weiteres verlassen. Das erste Blech weigerte sich über eine dreiviertel Stunde seinen angestammten Platz zu verlassen. Erst als ihm bewusst wurde, dass es gegen einen Schweizer/Deutsche Einsatzwillen kein halten gab, verlies es wiederwillig und verbogen seinen Platz unter dem Zahnstangensattel. Ausgestattet mit einigen Druckstellen schmollte es im Gitterkorb und wartete dort auf seine Kollegen. Diese hatten wohl mitbekommen, dass Widerstand sinnlos ist und ließen sich dann bereitwilliger ausbauen. Es könnte aber auch sein, dass sich so langsam ein Ausbauablauf entwickelte, der die anstehenden Kräfte einfach handelbar machte. Nach dem Ulf vor Ort gekommen war und den Umfang mittels Lehre ermittelt hatte, konnte die Aktion noch vor dem Mittag abgeschlossen werden.

Die zweite Großbaustelle war an der Furka. Bau einer Trockenmauer und Herstellen einer Aussichtsterrasse. Dabei mussten einige Gabionen um bzw. abgebaut werden und etliche Kubikmeter mit Bagger und Dumper transportiert werden. Nach dem ich vor genau 30 Jahren durch Walter mit dem Versprechen "dort kannst du Bagger fahren" an die Furka gelockt wurde und bisher in vielen Arbeitseinsätzen nahezu alles gemacht habe, nur eben nicht Baggerfahren, schien mir diesmal das Glück hold zu sein.

baggern an der Station Furka
 
baggern an der Station Furka

Hätte ich gewusst, dass ich die Tage über von Rainer aus Aargau, einem richtigen Baggerfahrer, beobachtet wurde, wäre ich nicht auf die Maschine gesessen. Sein Mitleid mit mir war dann am Freitag doch so groß, dass er anbot den Rest voll zu machen. Er hatte sehr, wohl gesehen, dass meine Aktion auf dem Stellwerksraum oberhalb der Terrasse nicht so sehr von Erfolg gekrönt war, oder er hatte schlicht weg Angst um den Bagger. Danke Rainer für den perfekten Abschluss. Die Trockenmauer entstand unter den kritischen Blicken unseres Sektionsoptikers, für die richtige Steingröße und die Hinterfüllung sorgte unser Apotheker und Baugruppenleiter und die restlichen Hebearbeiten wurden von jemand ausgeführt, der in 30 Jahren Werkszugehörigkeit niemals dreckig wurde. Die interne Leitung lag bei Rainer der die einzelnen Steine persönlich in ihre neue Lage begleitete. So konnte am Freitag die Terrasse im Rohbau, die Trockenmauer im Gesamten und die Gabionen in Vorbereitung an einen begeisterten Ulf übergeben werden. Den Freitagabend in der Kantine werde ich noch lange in sehr guter Erinnerung behalten, der Dilettant und der Baggerfahrer haben sich gemeinsam um die sinnvolle Verwendung einiger Flaschen Appenzeller gekümmert. Eine, wenn nicht die schönste, Bauwoche war zu Ende.

Nebenbei wurde noch an der Furkastation der Gang zwischen Küche und Stationsgebäude ausgeräumt, neu gepflastert und ordentlich wieder eingeräumt. Weiterhin wurde ein Messgerät zur Bestimmung der Höhe der Zahnstange in Bezug auf die Schienenoberkante fertiggestellt.

das Team
 
das Team

Ach ja, so ganz schlecht sind wir allesamt nicht gewesen. Die alte Dame Furka hatte ab Mittwoch mit strahlendem Lächeln uns wundervolle Tage bei schönstem Sonnenschein geschenkt. Sie hat sehr wohl mitbekommen, dass das Furkavirus nun mutiert ist und ohne großes Aufsehen den großen Kanton einfach integriert hat. Mein Dank an die Aargauer ihr seid eine super Truppe.

Peter Kraus, Sektion Stuttgart

 

26. November 2020

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